Die taktische Grundordnung war während der Vorbereitung ein viel diskutiertes Thema beim VfL Bochum. Trainer Thomas Letsch setzte anders als in der Vorsaison vermehrt auf ein 3-5-2, betonte aber auch immer wieder, dass die Frage nach dem System für ihn zweitrangig sei.
Das sieht auch Kevin Stöger so. Zumal bei dem 29-Jährigen hinzukommt, dass sich seine Rolle ohnehin kaum verändert. "Wir zentralen Mittelfeldspieler müssen uns dadurch nicht wirklich umstellen. Die Aufgaben bleiben die gleichen", erklärt Stöger. "Das System steht sowieso nur auf dem Papier. Im Spiel ist es immer etwas anderes."
Vor dem Pflichtspielstart im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld am Samstag (18 Uhr, RS-Liveticker) erlebten Stöger und der VfL eine gelungene Generalprobe. Nach durchwachsenen Leistungen in der Vorbereitung präsentierten sich die Bochumer am vergangenen Wochenende merklich verbessert.
Beim Doppeltest gegen Luton Town gewannen sie die erste Partie mit 2:1. Letsch bot eine Mannschaft auf, die so auch gegen Bielefeld beginnen könnte - mit Stöger an der Seite von Kapitän Anthony Losilla, Lukas Daschner und später Matus Bero im Mittelfeldzentrum.
"Es war viel besser als während des Trainingslagers. Wir waren frischer und wussten, dass es der letzte Test vor dem Start ist", sagt Stöger, der das 1:0 erzielte. Vieles sei bereits in die richtige Richtung gelaufen. "Trotzdem können wir uns nichts davon kaufen, wenn es am Samstag losgeht."
Mit Bielefeld steht dem VfL ein klangvoller Erstrunden-Gegner bevor. Die Ostwestfalen einzuschätzen, dürfte aber gar nicht so leicht werden. Der Umbruch nach dem zweiten Abstieg in Serie war riesig. Das erste Pflichtspiel hat die Arminia beim Drittliga-Auftakt gegen Dynamo Dresden verloren (1:3).
Stöger hat "ein bisschen was" von der Begegnung verfolgt. "Fast die komplette Mannschaft ist neu, der Trainer ist neu. Sie müssen sich finden und einspielen. Aber der Abstieg wird nicht mer in den Köpfen sein", sagt er.
Zu viel wollen sich die Bochumer aber auch gar nicht mit ihrem Gegner beschäftigen. Man schaue "natürlich auf die Spieler und ihr System", erklärt Stöger. "Aber der Hauptfokus liegt bei uns. Wir müssen aktiv sein, so wie gegen Luton oder in weiten Teilen der letzten Saison." Denn, das liegt ja auf der Hand: "Das Weiterkommen ist für einen guten Saisonstart sehr wichtig." (mit gp)